Ich hab mir am ersten VVK-Tag Tickets gesichert.
Das war wohl ein Fehler.
Mal sehen, was ich mache ...
Schade, dass Ihr aufgrund eines Videos des Schlussapplauses davon ausgeht, dass es sich nicht lohnt, die gesamte Inszenierung anzuschauen…
Ich verstehe, dass man „nostalgisch“ an der Originalinszenierung von Sunset Boulevard hängt. Ich mochte sie selber damals auch sehr gerne und habe viele schöne Erinnerungen daran.
Allerdings finde ich es auch wichtig, dass Stücke nicht produktionstechnisch „konserviert“ werden und man dann einfach immer wieder die gleiche Inszenierung mit den gleichen Bühnenbildern und den gleichen Kostümen herausholt. Das steht einfach in totalem Widerspruch zu dem, was Theater ist… nämlich eine lebendige Kunstform, die mit jeder Inszenierung immer wieder auch eine neue Lesart und eine neue Perspektive auf einen Stoff oder ein Thema eröffnen will und kann.
Der Regisseur Jamie Lloyd ist bekannt dafür, dass er gerne auf minimalistische Optik setzt. Im Falle von Sunset Boulevard finde ich das äußerst spannend - vor allem, weil die Schwarz-Weiß-Optik sich aus meiner Sicht auf den Original-Billy Wilder-Film zu beziehen scheint! Das alles kann ja auch spannend sein und einzelne Aspekte der Geschichte oder Figuren noch einmal in ein ganz neuen Licht stellen.
Vergesst bitte nicht: (Musical-)Theater ist nicht nur Unterhaltung die schön auszusehen hat - leider etwas, was uns Stella und Stage Entertainment lange Zeit vorgegaukelt haben. Vielmehr soll und kann Theater immer auch ein Spiegel unserer Zeit und auch unserer Gesellschaft sein - und da sind wir 2023 einfach an einem anderen Punkt als vor dreißig Jahren als das Stück zum ersten Mal inszeniert wurde. Dementsprechend spannend kann es doch auch sein, wenn ein Musical wie Sunset Boulevard nach so vielen Jahren neu interpretiert wird.
Gebt Euch also einen Ruck, Leute! Die Erinnerungen an damals bleiben Euch doch trotzdem…