Hamilton - Hamburg

  • Dann nenne mal zahlen. Welchen Verlust macht die stage exakt mit Hamilton bis 30.09.?

    Also @steff, ich bitte dich....

    Wann hat die Stage denn jemals Zahlen veröffentlicht?

    In den USA ist es anders: da werden wöchentlich die Umsätze der Broadwayshow veröffentlicht. Du Kannst mit stichwort "Grosses" via playbill oder broadwayworld dir wöchentlich anschauen, wie hoch die Auslastung der Shows sind und wieviel eingenommen wurde. Schau dir "Hamilton" an-


    In Deutschland kannst du dir die Saalpläne anschauen- Und du kannst mal deinen gesunden Menschenverstand einschalten: Wenn eine Show gut gebucht und verkauft ist zu den gelisteten Preisen - DANN braucht man keine Rabatte geben. Warum sollte man? Wenn du deine Wohnung untervermieten willst und hast 1000 Bewerber, die dir den Preis zahlen, den du haben willst - warum solltest du Sonderpreise anbieten? Das machst du nur, wenn du die Wohnung nicht los wirst.


    Und nun versuche dir mal vorzustellen, was so eine Show wie Hamilton jeden Abend kostet. Wieviel Leute sind da auf der Bühne, im Orchester und was wollen die für Geld haben? Die Leute in der Technik, im Service, in den Kostümen? die wollen jeden Abend ihr Einkommen verdienen. Was meinst du, was Energie kostet jeden Abend, für die Heizung, die Technik, damit die Mikros funktionieren? Und die Miete für den Saal? Und was kostet wohl eine Werbe-Anzeige an der Bushaltestelle, oder im Fernsehen? Und was hat wohl die Übersetzung gekostet?

    Und was meinst du, was Miranda und die Rechtegeber haben wollen für ihren Broadway-Hit? 1000 Euro pro Monat oder doch eher viel viel mehr? Ein Hit ist teuer, ein Flop geht an die Amateurgruppen.


    Das alles kannst du dir vorstellen, ohne BWL studiert zu haben. Allein mit den grauen Zellen, ohne Zahlen der Stage..

    Und was meinst du? Die Kosten sind jeden Abend gleich. was meinst du, wer soll das verdienen, wenn der Saal nur halb gefüllt ist oder Tickets für umsonst oder Rabatt verschleudert werden und der Saal wird trotzdem nicht voller ? Meinst du, das Geld regnet vom Himmel?

  • Also @steff, ich bitte dich....

    Wann hat die Stage denn jemals Zahlen veröffentlicht?

    Stage veröffentlicht doch Zahlen, dazu sind sie ja auch verpflichtet

    Aber du hast immer schon geahnt, dass ihre Sicherheit ein großer Schwindel war

    Es war alles gelogen, was man dir versprach, jeder hat dich betrogen, wenn er dich bestach!

  • MusicOfTheNight:

    Generell als Unternehmen sicherlich. Aber doch nicht auf Show-Ebene, oder? Wäre für mich zumindest neu und würde mich auch etwas wundern, wenn das so an mir vorbeigegangen wäre. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. ;)

  • ja, als unternehmen natrülich, aber es sind ja auch die Umsätze (Kartenverkauf, Merchendise,...) angegeben für das jew. Geschäftsjahr. Leider nicht pro show.

    Aber du hast immer schon geahnt, dass ihre Sicherheit ein großer Schwindel war

    Es war alles gelogen, was man dir versprach, jeder hat dich betrogen, wenn er dich bestach!

  • Stage veröffentlicht doch Zahlen, dazu sind sie ja auch verpflichtet

    Ja natürlich in den Jahresabschlüssen und Quartalberichten werden/müssen Umsatzzahlen veröffentlicht werden. Aber nicht der Umsatz einer Produktion, sondern die Gesamtumsätze..


    Die Umsätze am Broadway hingegen werden pro Woche, pro Show, mit der jeweiligen Auslastung und den Ticketpreisen veröffentlicht u.a. bei playbill oder hier:


    Broadway Grosses, Broadway Box Office - 2/19/2023 (broadwayworld.com)


    Da erfährt man natürlich nichts über Kosten und Gewinne, aber es lässt sich ein guter Eindruck verschaffen, wie gut oder schlecht eine Show läuft. Es gibt auch Leute, die treffen anhand der Grosses Entscheidungen, welche Show sie besuchen oder bei welcher Rabatte am TKTS zu erwarten sind. Man kann anhand der Daten auch abschätzen, wann sich eine Show dem Ende zuneigt bzw. geschlossen wird.


    Mel Brooks hat diese Offenheit bei seinem "Young Frankenstein" am Broadway gestört, als einer der wenigen (oder einzigen?) Produzenten hat er die Zahlen von Young Frankenstein nicht veröffentlicht.

    Während der Corona-Krise wurde zeitweise auf die Veröffentlichung von Grosses verzichtet.

  • Meine Fresse, deine Platte hat echt einen Sprung. Soll heißen: Du wiederholst dich. Es kann dir scheißegal sein, ob die Stage einen Millionenflop einfährt. Anscheinend kann sie es sich nämlich leisten. Außerdem hat Produzentin Simone Linhof von Anfang an gesagt, dass Hamilton ein Risiko ist, das sie bewusst eingehen, weil sie diese neue Art von Musical dem deutschen Publikum nicht vorenthalten wollen. Und dass es keine CD gibt, ist auch nicht so "natürlich" klar. Ich bin jedenfalls dankbar, dass bei der Stage offensichtlich nur Blinde arbeiten, die keine Ahnung von Budgets und Produktionen haben und keine Management-Verantwortung aufbringen. Denn so konnte ich dieses Musical auf Deutsch sehen und genießen. Man stelle sich mal eine Musical-Landschaft vor, in der nur solche Entscheider sitzen wie du - mit großer Management-Verantwortung, megagroßer Ahnung von Budgets und Produktionen. Wie langweilig die deutsche Musicalszene doch dann wäre! Ich bin froh, dass selbst bei einem gewinnorientierten Wirtschaftsunternehmen wie Stage auch noch das Genre Musical an sich zählt und nicht nur Zahlen. Und deshalb bin ich dankbar für Experimente wie Hamilton, Fack ju Göhte, Amélie, Goethe! usw.

  • Es kann dir scheißegal sein, ob die Stage einen Millionenflop einfährt. Anscheinend kann sie es sich nämlich leisten.

    Das meinst du nun nicht wirklich oder? Ich stimme dir ja zu, dass man in diesem Business nicht nur rein wirtschaftlich denken kann oder sollte, aber trotzdem muss nun mal auch entsprechend Geld verdient werden und ich hoffe sehr, dass sich Hamilton nicht zu einem weiteren Sargnagel für Stage Deutschland wird. Und Goethe! ist ja leider ein Beispiel dafür, dass man früher mutiger war und Dinge dann in die Schublade gesteckt hat. Dass dieses Stück dort nicht komplett vergammelt ist, hat man wohl vielen engagierten Leuten zu verdanken, aber Stage Entertainment sehe ich da eher gering beteiligt als Außenstehender. Die waren froh über ein paar zusätzliche Euro dort, nehme ich an.

  • Die SE kein uneigennütziger Verein, der Stück nach Deutschland holt, um die Kulturlandschaft zu bereichern.

    Die SE ist ein rein profitorientiertes Unternehmen.

    Unter genau diesem Gesichtspunkt muss auch die Entscheidung für HAMILTON gefallen sein. Trotz eines Risikos hat man daran geglaubt mit diesem Stück Geld zu verdienen, sich eventuell an den riesigen US-amerikanischen Erfolg anhängen zu können.

    So wie es jetzt aussieht, war das ein Fehleinschätzung, die wohl zu einem wirtschaftlichen Schaden in unbekannter Höhe für das Unternehmen wird.

    Und das kann man legitimerweise auch so benennen.

  • Meine Fresse, deine Platte hat echt einen Sprung. Außerdem hat Produzentin Simone Linhof von Anfang an gesagt, dass Hamilton ein Risiko ist, das sie bewusst eingehen, weil sie diese neue Art von Musical dem deutschen Publikum nicht vorenthalten wollen. Und dass es keine CD gibt, ist auch nicht so "natürlich" klar. Man stelle sich mal eine Musical-Landschaft vor, in der nur solche Entscheider sitzen wie du - mit großer Management-Verantwortung, megagroßer Ahnung von Budgets und Produktionen. Wie langweilig die deutsche Musicalszene doch dann wäre!

    Meine Güte, Samira... du regst dich aber echt ziemlich auf. Warum nur?


    Simone Linhof hat in ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit für die Stage viel Mist gemacht.

    Ich hätte die Originalproduktion von "Wicked" nach Hamburg gesetzt, wo die Touristen den Erfolg machen und IWNNINY nach Stuttgart als Selbstläufer. Der Schuh des Manitu war in Berlin falsch platziert und hätte nach München oder Stuttgart gehört. Und "Das Wunder von Bern" in nicht ganz so pompös teurer Aufmachung nach Oberhausen. Da würde es vielleicht heute noch spielen.

    In München war ein Off-Theater falsch, zumal in jener Gegend vom Schuss. Die Off-Bühne für Amelie hätte nach Hamburg gehört.

    Und ich hätte mich gegen alle Inneren und Äußeren Bedenkenträger durchgesetzt und "The Book of Mormon" nach Hamburg geholt, statt Hamilton.


    Aber Frau Linhof wusste es ja besser.


    Und ich hätte das Broadway-Revival von "Pippin" nach Deutschland geholt, weil diese Inszenierung genau das bietet, was deutsche Musicalzuschauer im Musical suchen (Glitzer, Glamour und Staunen). Ich hätte "King Kong" nach Überarbeitung produziert und mit Disney "Das Dschungelbuch" für den deutschen Markt entwickeln lassen (weil der Film hier viel bekannter ist als Hercules).


    Frau Linhof hat ein Gespür für den falschen Ort oder das falsche Pferd.

  • Gibt jetzt "Hamilton" 40% für Premium, PK1 und 2, nur für kurze Zeit buchbar. Die Stage E-Mail weist darauf hin, dass schon 200.000 Tickets verkauft wurden.


    Man achte auf die Formulierung: nicht 200.000 Besucher, sondern verkaufte Tickets. Also den Vorverkauf bis September eingeschlossen :) Macht 200.000 Tickets auf 10 Monate (bis jetzt)

    Rückschau/Vergleich: 2006 rechnete die Stage mit 200.000 verkauften Tickets VOR Premiere bei Dirty Dancing:

    Ticket-Rekord für "Dirty Dancing" - Hamburger Abendblatt


    Die "MusicalRevolution" erreicht diese Marke, erst nachdem sie schon Monate dahingurkt....


    Aber die 40% Preissensation reichen noch nicht, um den Zuschauer zu überzeugen. Die Stage muss in einem Video auch noch 5 Gründe präsentieren, warum Hamilton billig ist UND sich lohnt:


    Nr 1: Eine facettenreiche Heldengeschichte

    Also so, wie fast alle Musicals von Aladdin bis das Wunder von Bern und Rocky - nur eben nicht in Bunt.


    Nr 2: Musikalischer Stilmix vom Feinsten

    Tatsächlich: kein herausragender Hit in der Show, kein Song der nach der Show haften bleibt. Die Komposition durchschnittlich, ein bisschen dies, etwas das. Der Rap und die vielen Texte, mit denen sich Hamilton anfangs noch rühmte, wird jetzt verschwiegen.


    Nr 3: Eine preisgekrönte Musicalsensation

    Welches Stage Musical vom Broadway hat keine Preise ? Kinky Boots etc. Wo ist das Besondere ?


    Nr 4: Ein beeindruckendes Geaamtkunstwerk

    Kunstwerk Gesamt stimmt, nicht jeder ist beeindruckt. Und "König der Löwen" ist auch ein Kunstwerk. Welches Musical eigentlich nicht?


    Nr 5: Geschrieben vom Musical-Revolutionär Lin-Manuel Miranda

    HaHaHa, das ist nun das beste Verkaufsargument: ein sicher äusserst talentierter Komponist/Texter, den hier niemand kennt. Und was "revolutionär" ist ausser blabla, wird nicht erklärt.

    Tatsache ist, dass Mr Miranda gerade mal 2 Musicals (erfolgreich in den USA) veröffentlicht hat, die sich ziemlich einseitig im weiteren Sinne mit dem Thema Einwanderer in den USA mit Schwerpunkt Mittel- und Südamerika beschäftigen. "In the Heights" hat überhaupt keine internationale Relevanz bisher, und Hamilton haben sie für Europa (ausser London) einzig Simone Linhof aufschwatzen können :)

    Das Schaffen von Mr Miranda ist zunächst mal - im Vergleich mit facettenreicheren Musical-Revolutionären wie RH, ALW, BS, KL, Sondheim oder Jason Robert Brown - bisher recht wenig.


    Kauf-Grund Nr 6 - Michelle Obama mit ihren einzigartigen und höchst gebildeten Büchern - haben sie wohl als Argument vergessen bei der Stage ^^

  • so, ein allerletzter Kommentar zu dir …

    was musst du für Probleme haben, dass du dich hier seit Jahren immer wieder ausführlich über dein Hassmusical Hamilton auslassen musst … dein neuster Fetisch scheint jetzt Michelle Obama und ihre Bücher zu sein … und Selbstreflektion scheint ein Fremdwort zu sein (man könnte deine Argumente alle auch gegen BoM benutzen) … und nein, verschone mich jetzt bitte damit, warum dass alles bei BoM im Gegensatz zu Hamilton nicht so ist … ich werde auf deine Beiträge nicht mehr eingehen …💩

  • Zunächst mal Forum.Regel Nr 1


    • Wir behandeln andere Nutzer immer wertschätzend und verzichten auf persönliche Angriffe.

    @Farín: Abmahnung. Ich verzichte auf eine Meldung, man kann das ja mal so stehen lassen.


    Gegen Michelle Obama habe ich überhaupt nichts.

    Die hast du - farin - ins Gespräch gebracht. Als Referenz für die Qualität von Hamilton. Dabei hast du nur auf die Bücher verwiesen ohne zum Inhalt was zu schreiben.

    Habe ich nun selber gesucht: die Obamas haben Hamilton mit Spezialaufführung im Weißen Haus gesehen, vorher war Michelle in der Off-Broadway Show. Sie fand das Musical das größte Kunstwerk, was sie je gesehen hat. Das ist eine subjektive Wahrnehmung, niemand weiß was Michelle Obama schon alles gesehen hat.

    Dann hat Mrs Obama gesagt, sie findet es toll, wie in "Hamilton" Geschichte anschaulich gezeigt wird. Das finde ich falsch, denn Hamilton ersetzt keinen Geschichstunterricht. es wäre sogar gefährlich wenn es dies täte, weil die historische Geschichte und deren Protagonisten nicht korrekt dargestellt werden. Es wäre eine Geschichtsfälschung, wenn man Hamilton als Ersatz für den Unterricht präsentieren würde.


    Eigentlich ist es irrelevant, wie Mrs Obama, Herr Gottschalk oder Bettina Wulff ein Musical finden - sie sind nicht der Markt, müssen sich die Tickets nicht kaufen und promoten nur.

    Der Markt in den USA und mutmaßlich UK macht Hamilton zum Erfolg. In Deutschland mutmaßlich nicht.

    Weil es nicht unsere Geschichte ist und zu ernst, zu speziell und zu anstrengend gemacht ist um, eine relevante große Masse an Zuschauern anzuziehen. Man ist gezwungen in der Werbung zu erklären, warum Hamilton sehenswert ist. "5 Gründe", die eher Hilflosigkeit suggerieren, dem Zuschauer einen krampfhaft USP zu vermitteln. Diese "5 Gründe" zu dieser Zeit im Verbund mit 40% sind ein Indiz dafür, das auch die Mundpropaganda nicht zündet.

    Persönlich kenne ich mindestens 2, die die Show in der Pause verlassen haben. Und ansonsten nehme ich Hamilton in Hamburg nicht wahr (durch Erzählungen begeisterter Zuschauer), ausser wenn ich am OH vorbeifahre, dass nun auch den Ticketverkauf am Tag im Theater eingestellt hat.

  • Eigentlich bin ich stiller Mitleser im Forum, doch diese Diskussion überrascht und erschreckt mich dann doch so sehr, dass ich etwas dazu schreiben will. Ich habe Hamilton in New York und London gesehen und nun auch endlich in Hamburg. Ich will dazu vorausschicken, dass ich kein Fan der Stage Entertainment bin und seit Jahren so gut wie keine Stage-Stücke mehr besuche. Hamilton in Hamburg hat mich dann aber doch neugierig gemacht und vor allem geschah der Besuch auf Wunsch einer älteren Person, die das Stück gerne sehen wollte und die wusste, dass ihr Englisch nicht ausreicht, um es im Original zu sehen.


    Was soll ich sagen? Entgegen meiner persönlichen Abneigung des Unternehmens hat mich die Produktion voll überzeugt. Nach vielen banalen "reim dich oder ich fress dich" Übersetzungen wurde hier mit großer Sorgfalt eine wirklich gelungene Übersetzung erstellt. Ich weiß nicht, ob Lin-Manuel Miranda hier einfach stärker kontrolliert hat als andere Autoren oder der Respekt vor dem Original größer war. Auch die Besetzung hat mich zum ersten Mal seit langem überzeugt. Entweder waren es deutsche Muttersprachler oder ausländische Darsteller:innen, die schon so lange in Deutschland leben, dass sie nur noch mit leichtem Akzent singen. Und vor allem (bei Stage leider nicht üblich) genau wussten, WAS sie sangen. Gerade bei einem so schwierig zu besetzenden Stück eine Glanzleistung. Mein Alexander Hamilton war die Drittbesetzung Oliver Edwards, ein gebürtiger Wiener. Ansonsten (ebenfalls bei Stage nicht üblich) fast alles Erstbesetzungen.


    Das Operettenhaus war keineswegs "leer" – der obere Teil des Rangs war nicht verkauft und ansonsten gab es hier und da Lücken. Wild geschätzt würde ich 800 – 900 Besucher vermuten. Und wisst ihr was? Ich finde das beeindruckend. Beeindruckend für ein Stück, mit dessen Titel und Protagonisten in Deutschland kaum jemand etwas anfangen an und mit einer Musik, die ganz anders ist als die Herzschmerz-Balladen, die das deutsche Publikum erwartet. Und ganz ohne bombastische Bühneneffekte wie Rollschuhe und Kronleuchter.


    Und mit deutschem Publikum meine ich auch die Hauptnutzer dieses Forums, die ebenfalls noch immer am Stil der 90er-Jahre festhalten, wie man an der Begeisterung für Stücke wie Goethe und jetzt Lady Bess sehen kann. Ich bin wütend aus Goethe herausgegangen, weil alles so vollkommen vorhersehbar und unsäglich langweilig war. Lady Bess konnte ich nicht mal zu Ende hören. Kein Wunder, dass die deutsche Musicalszene seit Jahren so stagniert, wenn absolut kein Appetit auf neue innovative Stücke da ist. Was soll Stage Entertainment dann machen, als zum x-ten Mal die Vampire zu spielen, was sollen die VBW anders machen als alte Schmachtfetzen wie Rebecca und das Phantom auszugraben?


    Hamilton mag in Hamburg kein Megahit werden, was aber nun wirklich nicht verwundern kann, da so viele andere Stücke ebenfalls gefloppt sind und scheinbar außer Disney und den alten vertrauten Blockbustern kaum etwas läuft (so schön es ist, dass sich zumindest Moulin Rouge in Köln zu einem Erfolg entwickelt: Auch dies gehört zur einzigen Art von Musical, die Deutschland goutiert: bombastische Bühnenbilder, bunte Choreographien und Herzschmerzballaden). Ich persönlich bin Stage Entertainment sehr dankbar, dass sie das Experiment gewagt haben und damit endlich mal ein jüngeres Publikum angesprochen haben. Das einzige, was ich ihnen noch vorwerfe und was ich gar nicht verstehen kann, ist, dass eben dieses junge Publikum nicht viel mehr mit Discounts umworben wird, z.B. einen festen Studierendenrabatt von 50%, so wie es ganz früher Stella auch handhabte und so wohl auch viele "Wiederholungstäter" für sich gewann, die dann wieder Freund:innen mitbrachten und überhaupt für positives Word of Mouth sorgten.

    Aber egal. Dennoch sage ich: Danke, Stage Entertainment, für diesen Mut.

  • MyShot : Also da stimme ich dir in fast allem zu (nur dass ich auch nix gegen die Lady-Bess-Fraktion habe :) ).


    Ich fahre nun schon lange nicht mehr mit dem Bus zu Musicals (ein Grund von vielen ist, dass die dort angebotenen Stage-Produktionen mich meistens nicht interessieren), aber falls das Publikum der Busreisen noch vergleichbar sein sollte mit früher, würde ich sagen: Das ist nicht der Typ Leute, die was gefühlt Außergewöhnliches, Modernes sehen wollen. Die wollen Aladdin, weil es bunt ist, und Tanz der Vampire, weil sie da vor Jahren schon mal waren und "da könnte man doch mal wieder hin". Wenn ich jemandem sage, dass ich mich für Musicals interessiere, ist *immer* die automatische Annahme, dass ich mit "Musicals" Aladdin meine und somit auf bunten Trash stehe und einen grottenschlechten Musik- und Entertainmentgeschmack habe (so die Meinung meines Gegenübers). *Ich* mag Aladdin nicht, aber schätzungsweise ist das eine Show, die ab und zu mal einen Bus voll macht.


    Für *Hamilton* müsste man *Werbung* machen. Sagen, warum man sich Tickets kaufen soll. Warum es einen interessieren könnte. Dass es einem gefallen könnte, wenn man auch [Ding A], [B], [C] interessant findet.


    Von der anderen Seite aus betrachtet schüttle ich also den Kopf, wenn ich sehe, wie die Stage auf Facebook (dort bekomme ich's mit) Hamilton bewirbt. Sogar diese "fünf Gründe" habe ich mit einer gewissen Erleichterung aufgenommen, dass wenigstens mal *irgendwas* gepostet wird, was tatsächlich die Show / die Tickets bewirbt - und das will was heißen; ich finde diese Fünf-Punkte-Auflistung ein ungünstig gewähltes, unattraktives, unbegeisterndes Format, und dann auch noch inhaltlich völlig nichtssagend, da muss ich sogar Fantomas zustimmen.

    Die Stage hat anfangs verblüffend wenig Werbung auf FB gemacht, also gefühlt fast gar keine. Dann kam mal was mit dem Vogue-Shooting - das kann man machen, aber wo soll da ein Ticket-Kaufanreiz sein? Ein paarmal ein Backstage-Video o.ä., sonst gefühlt nix.

    Während Moulin Rouge offenbar weggeht wie warme Semmeln.

    Klar, das ist bunt und so, klar hat das ein größeres Zielpublikum und außerdem einen bekannten Titel, aber dass es sich *derart* gut verkauft, wo ja theoretisch/angeblich momentan kaum jemand Geld für teure Musicaltickets übrig hat, *könnte* vielleicht auch am Marketing liegen... irgendwas mit Influencer oder so.


    Ich sag von Anfang an, Stage bewirbt Hamilton wie ein Duschgel. So als ob man sich nicht um Käufer bemühen müsste, denn Duschgel braucht jeder, und wenn man eine neue Sorte im Regal stehen sieht und spontan schick findet, kauft man sie. Natürlich bewirbt man das Duschgel auch - "erleben Sie ein neues Verwöhngefühl", "Dein Wellness-Moment", irgendwas Generisches, ist ja wurscht, man will ja nur Emotionen wecken, damit man sich den Leuten ins Gedächtnis wurmt, dann denken sie vielleicht an uns, wenn sie vorm Duschgel-Regal stehen. Und dann kaufen sie *unser* Duschgel, weil ihnen der Werbespot mit den sanften Tönen, dem schön gemütlich grünen Dschungel und der schönen Frauenstimme so behagt hat, egal was unser Duschgel tatsächlich auf der Haut bewirkt, ob es was taugt, und wie es tatsächlich riecht. Das eigentliche *Produkt* interessiert, wenn es um die Duschgel-Werbung geht, keine Sau.

    So sollte man generell kein Musical bewerben, wenn man Tickets verkaufen will, und gleich gar nicht eins wie Hamilton.

    Himmel, erzählt den Leuten doch, wer Hamilton war. Der Typ vom 10$-Schein, "der muss wohl irgendwie eine relevante Persönlichkeit sein, oder?" Hat wichtiges politisches Zeug geschrieben. Aufbruchsstimmung in einem neuen Land (sagen die Schuyler Sisters). Zeigt, *was* an der Show "mitreißend" und "spannend" ist. Show, don't tell. Spielt Lieder ein paar Sekunden länger an, damit man *hört*, auf welche Art da gerappt wird, vielleicht gefällt ja wem dieser Sound. Stattdessen nur generisches Marketing-Sprech. Wer da nicht *aktiv* recherchiert, ob einem dieses Musical gefallen könnte, wird es aufgrund des Marketings eher nicht herausfinden.


    Und das find ich sehr schade. Ich hab die Show nun zweimal gesehen (beide Male mit Lotterie, beide Male übrigens auf Anhieb gewonnen) und bin sehr begeistert. Das Stück hat's nicht verdient, derart unter den Tisch zu fallen.


    ************


    Was nebenbei die historische Akkuratesse angeht: Ich habe angefangen, das Buch "Historians on Hamilton" zu lesen, das gibt's zumindest in Bayern in pdf-Form über den Bibliotheksverbund auszuleihen (läuft unter "Fernleihe" via einem Benutzerkonto der lokalen z.B. Uni-Bibliothek). Ist bisher ganz interessant. Lin-Manuel Miranda hat das Musical auf einer Hamilton-Biographie basiert und "sich darauf verlassen, dass der Autor korrekt recherchiert hat" - Spoiler: der Autor hat Hamilton wohl auch nicht exakt so dargestellt wie er wohl am ehesten war.

    Ein Punkt - der meiner Meinung nach aber nicht ganz simpel ist, sondern einiges hin-und-her-Abwägen erfordert - war die Frage, inwieweit Hamilton zu Recht als "einfacher Einwanderer, der sich von unten hochgearbeitet hat" hingestellt werden kann/soll. Oder interessant auch, dass in den USA quasi jede politische Richtung Hamilton für das, was er in der Politik wollte und getan hat, mag - z.B. zentralisierte Staatsfinanzen und Misstrauen gegenüber der Bevölkerung.

    Ich würde zwar keinen dreistelligen Betrag ausgeben, um das Buch zu kaufen, aber wer sich's gratis ausleihen kann...

  • die aktuelle Rabatt Aktion geht nun auch für den 30.09. , evtl. wird dies ja die Derniere falls es nicht doch noch verlängert wird, wer will kann sich mal die Preise anschauen, glaub allerding das die vorher noch Plätze geblockt haben vorne, zuletzt war da fast noch alles frei.

    Hab mal zugeschlagen.

  • ich mag die alten Musicals aus den 80er Jahren und die aus den 90er Jahren und auch die aus den 70er Jahren und sogar viel ältere. Ich bekomme auch nicht spontanen Haarausfall wenn ich My Fair Lady höre, keine Pickel bei Anatevka oder La Cage aux folles, keinen Brechreiz bei Hair oder JCS, ich mag viele Sondheim Musicals und laufe auch bei Cats, Evita, PdO und Konsorten nicht davon. Ich fand Wicked toll und habe es viermal in London gesehen. Und ich liebe Elisabeth und mag TdV.


    ABER: das Genre hat immer davon geliebt sich weiterzuentwickeln neue Musikstile und neue Strömungen einzubringen. Und Hamilton macht das eigentlich sehr gut.


    Es stimmt dass unser Mainstream hier noch um Jahre zurück ist. Natürlich muss die Stage hoffen dass eine neue Generation entsteht von Musicalgängern.

    Deswegen wird man das Risiko eingegangen sein denke ich. Vielleicht hat es nicht geklappt aber man kann ihnen eigentlich nicht vorwerfen dass sie es versucht haben.


    Und ich hoffe dass sich immer noch Leute finden die wieder was Neues wagen und dafür sorgen dass das Musical nicht irgendwann das Schicksal der Operette teilt die sich dann irgendwann nicht mehr weiterentwickelt hat.

  • Das Operettenhaus war keineswegs "leer" – der obere Teil des Rangs war nicht verkauft und ansonsten gab es hier und da Lücken. Wild geschätzt würde ich 800 – 900 Besucher vermuten. Und wisst ihr was? Ich finde das beeindruckend. Beeindruckend für ein Stück, mit dessen Titel und Protagonisten in Deutschland kaum jemand etwas anfangen an und mit einer Musik, die ganz anders ist als die Herzschmerz-Balladen, die das deutsche Publikum erwartet. Und ganz ohne bombastische Bühneneffekte wie Rollschuhe und Kronleuchter.


    Und mit deutschem Publikum meine ich auch die Hauptnutzer dieses Forums, die ebenfalls noch immer am Stil der 90er-Jahre festhalten, wie man an der Begeisterung für Stücke wie Goethe und jetzt Lady Bess sehen kann. Ich bin wütend aus Goethe herausgegangen, weil alles so vollkommen vorhersehbar und unsäglich langweilig war. Lady Bess konnte ich nicht mal zu Ende hören. Kein Wunder, dass die deutsche Musicalszene seit Jahren so stagniert, wenn absolut kein Appetit auf neue innovative Stücke da ist. Was soll Stage Entertainment dann machen, als zum x-ten Mal die Vampire zu spielen, was sollen die VBW anders machen als alte Schmachtfetzen wie Rebecca und das Phantom auszugraben?


    Hamilton mag in Hamburg kein Megahit werden, was aber nun wirklich nicht verwundern kann, da so viele andere Stücke ebenfalls gefloppt sind und scheinbar außer Disney und den alten vertrauten Blockbustern kaum etwas läuft (so schön es ist, dass sich zumindest Moulin Rouge in Köln zu einem Erfolg entwickelt: Auch dies gehört zur einzigen Art von Musical, die Deutschland goutiert: bombastische Bühnenbilder, bunte Choreographien und Herzschmerzballaden). Ich persönlich bin Stage Entertainment sehr dankbar, dass sie das Experiment gewagt haben und damit endlich mal ein jüngeres Publikum angesprochen haben.


    Niemand hat je behauptet, dass das Operettenhaus "leer" sei. Das lässt sich auch nicht aus den Saalplänen entnehmen-


    Du hast eine wichtige Info bei deiner "Begeisterung" weggelassen: an welchem Wochentag warst du in der Show?

    Gehe ich Recht in der Annahme, dass du am Wochenende da warst? Das entnehme ich der Info über den offenen, vorderen Rang (während der Woche zu). Warst du an einem Samstagabend drin?

    Okay. Wenn du die Maßstäbe am untersten Level ansetzt, dann sind 800 verkaufte Tickets von 1385 Plätzen - also 64% Auslastung - für eine einzigartige Musical-Revolution am drittgrössten Musical-Standort der Welt, natürlich toll. Toll, dass sich doch noch mehr als 50% entschlossen haben, den Samstagabend für "Hamilton" zu spenden. 40% Ticketdiscount auf der Homepage ausgelobt, war sicher auch ein kleiner Anreiz, das mal auszuprobieren...


    Zwischenzeitlich kenne ich 3 Menschen (Paare), die Hamilton in der Pause verlassen haben. Sowas habe bisher auch noch nie gehört von einem Musical in Hamburg.


    Das "deutsche Publikum" erwartet also Herzschmerballaden im üppigen Dekors aus den 90ern ?

    Soso

    Und das "Deutsche Publikum" spiegelt sich hier im Forum wieder? Aha.


    Schon mal beobachtet, was das deutsche Publikum vom Publikum in New York oder London unterscheidet ?

    Du warst doch schon dort bei Hamilton Broadway u.a. Fällt dir nichts auf, wenn du da im Publikum sitzt und es mit dem Publikum in Hamburg vergleichst ?

    Spiegelt sich die diverse Besetzung von "Hamilton" Hamburg in einem ebenso diversen Publikum im Saal wieder?

    Wenn ich in New York im Musical sitze, sitze ich in einem diversen Publikum aller möglichen Hautschattierungen, je nach Musical so oder so. Die USA haben eine Bevölkerung von um die 60% weiss, der andere Teil Afroamerikaner, Hispanics, Asiaten etc. Diese Bevölkerungsgruppen sind über Generationen im Land integriert, finanzstark (für die Tickets) und haben Biografien als Einwandererfamilien. Dazu kommen in New York die internationalen Touristen aus aller Welt.


    Haben wir ein solches Zielgruppen-Publikum für "Hamilton" in Deutschland auch?

    Wo siehst du ein "deutsches Publikum", dass sich mit den Figuren aus "Hamilton", wie sie inszeniert werden, identifizieren kann?


    Endlich macht die Stage mal was für ein jüngeres Publikum ???? Es gehen doch junge Leute in Stage Musicals!

    Da du ja nicht in Stage-Theater oder nur ungern gehst: in fast allen Musicals ist ein junges Publikum. Gestern in der Eiskönigin mag das Durchschnittsalter bei 35 gelegen haben.


    Ich finde deine Argumentation sehr theoretisch und schöngeredet.

    Es kann nicht toll sein, wenn 800 Zuschauer in einer Premium-Show am Samstagabend sitzen. Das ist zu wenig für ein profitorientiertes Unternehmen. Beachte bitte: die Eigentümer der Stage haben "Hinterm Horizont" samt dem Theater in Berlin geschlossen, weil sie Show nicht genug Gewinne brachte und angeblich keine Show gewinnträchtig genug war, um das Theater zu halten. Meinst du die Geldgeber der Stage sind ebenso amused wie du über die Auslastung?


    Und ja, es ist schön, wenn man in Deutschland solche Produktionen sehen kann. Immer gut! Aber "Hamilton" hätte wie fast jedes andere Musical auch, seinen Weg nach Deutschland gefunden. In freien Lizenzen für die kleinen und Stadttheater. DA gehört es auch hin.

    Wenn ich ein Musical unbedingt sehen möchte, was es hier nicht gibt - dann fahre ich dorthin, wo es dies gibt.

    Deswegen braucht ein Musicalfan kein Hamilton in Hamburg, wenn er es in London sehen kann.

  • Ich war am 28.2. zum dritten Mal in der Show, am 9.4. wird das vierte Mal folgen. Das war ein Dienstagabend, der Rang war zu, aber das Parkett wieder bis auf wenige Einzelplätze voll. Und da dürfte die 40%-Aktion noch nicht großartig gegriffen haben, denn die startete erst einen Tag zuvor. Davor habe ich auch keine großartig beworbenen Rabattaktionen bemerkt, außer der Valentinsaktion und die galt für alle Shows. Außerdem gab es noch eine 30%-Aktion, die aber wohl nur als Mailing nach dem Showbesuch an ausgewählte Benutzer rausging. Auch die momentan laufenden 40%-Aktion gilt zwar bis 30.9., aber auch nicht für alle freien Plätze, sondern nur für ausgewählte Plätze pro Show. Die Lotterie-Plätze fallen glaube ich auch nicht wirklich ins Gewicht, das sind pro Show in der auf den Gewinn folgenden Woche vielleicht so 20 Plätze, da verteilt die Stage halt ein paar Freikarten an Geschäftskunden weniger. Ich glaube auch, das die Lotterie tatsächlich wohl zur Lizenz gehört, denn es gibt sie an den anderen Standorten auch. Und mal ganz ehrlich: ist es heutzutage nicht schon fast üblich, das die Ränge nicht jeden Tag komplett oder überhaupt offen sind (natürlich mit Ausnahmen)? Die Zeiten des Bustourismus und jeden Tag 1500 Leute in den Theatern sind doch nun wahrscheinlich wirklich vorbei.

    In der besuchten Vorstellung saßen einige Jugendliche (auch aus der "Digga"-Fraktion), die zwar ab und an während der Show mit ihrem Smartphone rum gemacht haben, aber das lässt sich wohl nicht verhindern heutzutage. Überwiegend sind sie aber auch der Show gefolgt, und in der Pause hörte ich so Kommentare wie "Ey isch hab gehört soll voll langweilig sein, stimmt gar nicht, is voll cool". Auch habe ich während meiner Besuche noch niemanden während der Pause gehen gesehen oder nach der Pause eklatant viele Lücken im Publikum gesehen. Aber selbst wenn, das dürfte der Stage herzlich egal sein, das Eintrittsgeld ist ja schon geflossen. Bisher war in allen meinen Besuchen die Stimmung sehr gut, Applaus nach jedem Song, Standing Ovations zum Schluß. Und auch in Sachen Mundpropaganda höre ich nur positives , sowohl bei Bewertungen im Netz als auch in meinem, nicht wirklich musicalaffinen Umfeld. Ich hatte z.B. am 28. morgens noch einen Termin beim Kardiologen, da hab ich der Sprechstundenhilfe gegenüber kurz meinen Besuch erwähnt, und sie wusste auch gleich um was es geht, da die Tochter einer Bekannten mit ihrer Klasse drin war und sie selbst wohl auch schon gehört hatte, das man sich die Show mal ansehen sollte.

    Ich bin auch der Meinung, das es auch mal wieder am Marketing der Stage liegt. Es müsste viel mehr und viel spezifischere Werbung gemacht werden, und nicht dieser generische Quark wie auch schon bei "Kinky Boots" etc. Aber das war ja schon immer ein Problem bei der Stage. Was ich außerdem auch wirklich nicht verstehe: weder im Bildband, noch im Castheft gibt es eine kurze Inhaltsangabe zum Stück. Ist ja eigentlich sonst üblich und wäre gerade bei diesem Stück recht wichtig gewesen und sei es nur nachträglich als Einleger...

    Die Stage gehört im übrigen seit 2018 dem amerikanischen Medienunternehmen Advance zu dem z.B die Vogue, GQ und Vanity Fair gehören. Zu Zeiten von "Hinterm Horizont" gehörten sie noch einem Luxemburger Investmentunternehmen. Das solche Firmen unprofitable Unternehmensteile gerne schnell loswerden, ist ja bekannt. Vielleicht hat ja ein Medienunternehmen, das ja zumindest ein wenig mehr der Kultur nahesteht, ein wenig mehr Weitsicht.

    Wie auch immer, ich freu mich aufs vierte Mal und hoffe es werden noch weitere Besuche folgen.

  • Deswegen braucht ein Musicalfan kein Hamilton in Hamburg, wenn er es in London sehen kann.

    Ich korrigiere mal eben: DU brauchst kein Hamilton in Hamburg, weil du die finanziellen Mittel und das Interesse besitzt, eine mehrtägige Reise nach London zu unternehmen, und du einen so umfangreichen englischen Sprachschatz besitzt, dass es dir kein Problem bereitet, einem textlich so komplexen Werk wie Hamilton zu folgen.

  • Evtl. ist Hamburg auch etwas übersättigt, gab es schonmal eine Phase in denen in alle 4 Theater der Stage die Stücke gleichzeitig erfolgreich waren? Irgendwie flopp doch gerade immer eines wo.


    hatte ich glaub schonmal geschrieben, evtl. ist der Deutsche Musical Markt auch etwas zu klein und auch in Hamburg aktuell das Angebot zu groß ( gibt ja neben der Stage noch andere und Harry Potter füllt auch fast jede Abend noch rund 2.000 Plätze neben zig anderen theater und auch Musical Bühnen ). Und da geht der Touri und Gelegenheitsgänger dann halt lieber in Disney oder was bekanntes für stage teure Preise.


    Im Operettenhaus waren seit es 4 Theater gibt:

    Liebe stirbt nie, Kinky boots, Ghost,Tina, Hamilton


    Neue Flora

    Aladdin, ...Paramour, Wicked, Mama Mia


    Theater an der Elbe

    Wunder von Bern, ich war noch niemals in ny, Tanz der Vampire, Mary Poppins, Pretty Women, Eiskönigin


    Welche waren davon nun richtig erfolgreich? Welche laufen halt so durch. Mama Mia nun erfolgreich weil es lange vor einem leeren Saal läuft?

  • Die Produktionskosten sind bei Mamma Mia wohl mittlerweile recht gering, deswegen geht es auch mit der aktuellen Auslastung noch irgendwie gut durch.

  • Ich denke, es ist mit Hamilton wie so oft bei der Stage auch eine Geldfrage. Aktionen mal au0en vor, ich habe es gerade in London gesehen und habe ganz normal über die Theaterseite gebucht und mit Gebühren 27.50 Pfund bezahlt. In Hamburg sind es für den gleichen Wochentag 62,90 Euro, also gepflegt mal das Doppelte. Und wir waren 4 Personen. Wenn man ein jüngeres Publikum haben will, muss man die Preise weiter streuen. Das ist einfach zu teuer.

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