Moulin Rouge - Köln

  • Als Ersatz für die abgesagten Vorstellungen wurde übrigens ein neuer Link generiert, mit dem ich alle Vorstellungen bis Ende ebenfalls mit 25 Prozent Rabatt buchen kann.

    Den ursprünglichen Auftragswert bekommt man ohne Abzüge als Gutschein, den man entweder für den Kauf einlösen oder sich auszahlen lassen kann.

    Kann meinen Beitrag leider nicht mehr bearbeiten...

    Bis Ende Ende November... da fehlte der Monat...

  • Die Show ist einfach nur krass. Dieses immeesive Erlebnis schon im Saal ist schon ein Brett und dann die Energie der Show. Wahnsinn. Und wie schon erwähnt die Stimmen um Welten besser als auf der Broadway CD.


    Phonetisch muss bei Lautrec noch etwas gearbeitet werden in den Singszenen.


    Auch die witzigen Szenen gelingen und die um paar deutsche Schnipsel angepasste Songauswahl gefällt ebenso.

  • Ich kann leider nicht erkennen, dass der Musical Dome in den kommenden Wochen gut ausgelastet wäre.

    Selbst an den Wochenenden sind massenhaft Tickets in allen Preiskategorien verfügbar.

    Ich bewundere wirklich den Mut in solch schwierigen und unsicheren Zeiten soviel viel Geld in eine Show zu investieren.

    Es wäre traurig und ein schlechtes Signal für die ganze Branche, wenn die Rechnung nicht aufgehen würde.

  • Ich war am Samstag in der Abendvorstellung, hier ein paar Gedanken dazu.


    Die Castliste auf den Monitoren zeigte Coverbesetzungen für diverse Rollen an, auf der Bühne stand dann aber tatsächlich die komplette First Cast und zur Pause war die Anzeige dann auch korrigiert.


    Sophie Berner hatte ich bis dahin nur im "Graf von Monte Christo" und beim "Kuss der Spinnenfrau" auf der Bühne gehabt und da ist sie mir nicht nachhaltig in Erinnerung geblieben. Das hat sich seit Samstag eindeutig geändert: Sie hat nicht nur eine tolle Stimme mit mächtig Power dahinter, sondern auch ihr Schauspiel hat mich echt begeistert. Nur sie und Gavin Turnball haben den Eindruck bei mir hinterlassen, dass sie sich ihre Rollen zu eigen gemacht, Zugang dazu gefunden haben und für die Dauer der Show tatsächlich Satine respektive Harold sind und nicht nur spielen.


    Riccardo Greco hat mich nur mit seinem Gesang überzeugt, vor allem wenn er aufdreht, sonst war er nicht so mein Fall: Ich finde sein Spiel zu künstlich, was für mich vor allem im Zusammenspiel mit der sehr natürlichen Sophie Berner nicht so gut funktioniert hat.


    Gian Marco Schiaretti hatte sichtlich Spaß daran, eine fiese Rolle zu spielen, auch wenn ich es sehr überzeichnet fand, aber das mag Absicht sein. Gesang, wie bei ihm gewohnt, Top, vom holprigen Einstieg bei seiner ersten Nummer abgesehen.


    Vinnie Gomez geht im ersten Akt ein wenig unter, darf aber dafür den zweiten fulminant eröffnen. Alvin Le-Bass hat auf jeden Fall die undankbarste Rolle im Stück: Viele Sprechpassagen und dann sind seine wenigen Lieder auch noch nicht mal wirklich feel good songs, vor allem das Duett mit Christian vor dem Finale des ersten Akts war ein echter Downer. Ich tue mich wirklich schwer, einen Nicht-Muttersprachler zu kritisieren, der so eine Menge Text zu bewältigen hat, und bewundere ihn, wie er das meistert, aber ich fand ihn leider das schwächste Mitglied des Ensembles.


    Irritierend fand ich die Herangehensweise bei den Songs, die meistens eine Mischung aus deutschen und englischen Texten sind und ich nicht ganz nachvollziehen konnte, nach welchem Schema die Sprache innerhalb eines Songs wechselt. Ich habe für mich dann erstmal die Erklärung gefunden, dass die Teile, welche für die Handlung "relevant" sind oder Backstory "erklären", übersetzt wurden und man die anderen Teile des Songs im Original gelassen hat. Vielleicht interpretiere ich da aber auch zu viel rein.


    Die Teile der Songs, die man auf Englisch belassen hat, haben für mich so auf jeden Fall so viel besser funktioniert, als die Teile, die ins Deutsche übersetzt wurden. Das kann natürlich daran liegen, dass ich an die originalen Texte gewöhnt bin, es kann aber auch daran liegen, dass sie einfach besser fließen, und zwar nicht nur für mich, sondern auch für die Darsteller.


    Sophie Berner darf "Firework" von Katy Perry singen, der Song heißt hier "Feuerwerk" und ist einer der wenigen, der komplett auf Deutsch ist (von "Über den Wolken" mal abgesehen 😅). Die Darbietung war zwar sehr, sehr gut, aber ich hätte einiges dafür gegeben, das sie ihn auf Englisch raus haut, denn ich bin davon überzeugt, dass das noch besser gewesen wäre.


    Das werden wir aber wohl leider nicht zu hören bekommen. Ich habe an dem Abend mit Maik Klokow sprechen können, und habe ihn auch gefragt, ob es unterschiedliche Sprachversionen gibt. Er meinte zu mir, dass es nur eine Version gibt, und zwar die, die sie gerade spielen und keine andere. Ich fürchte also, dass es bei dem Sprachmix bleiben wird, was ich persönlich sehr schade finden würde.


    Vom Bühnenbild war ich positiv überrascht, ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so viele Wechsel geben wird. Pannen hielten sich in Grenzen, meist waren es Mikros, die zu spät geöffnet wurden, selten wurden Dialogteile zu früh von Darstellern abgeliefert, obwohl sie noch nicht an der Reihe waren. Aufgefallen ist mir sonst nur eine größere: Ein Tisch mit Requisiten ist beim reinfahren an der Seitenbühne hängengeblieben und hat es nicht auf die Bühne geschafft. Ich denke zumindest, dass es eine Panne war, da Hr. Greco während eines Songs kurz in die Seitenbühne musste, um ein Requisit von dem Tisch zu nehmen und das mindestens für den Operator des Verfolgerspots eine Überraschung war.


    Die 10-köpfige Live-Band spielt sehr gut auf, allerdings fand ich die Abmischung nicht immer ideal: Wenn man bei einer so zarten Orchestrierung, wie sie "Come What May" im Stück bekommen hat, die einzelnen Instrumente nicht raushören kann, ist das schon schade. Dafür garantiere ich, dass bei anderen Songs die Passagiere auf den Bahnsteigen im Hauptbahnhof wieder die Bässe aus dem Dome gespürt habe.


    Stimmung im Saal war... wie in Köln irgendwie üblich: Im ersten Akt etwas unterkühlt. Das Ensemble tat mir besonders nach dem powervollen Opening etwas leid, denn die haben so viel Energie gegeben, aber vergleichsweise wenig vom Publikum zurück bekommen. Kenne ich so wirklich nur aus Köln, dass man sich scheinbar erst in der Pause darüber Gedanken macht, ob es einem gefällt oder nicht (alternativ den Alkoholpegel erhöht und dann lockerer ist) und erst im zweiten Akt so richtig mit dabei ist. War hier genauso: Mit Beginn des zweiten Aktes war die Stimmung deutlich besser.


    Dauer der Show wird mit 2,5 Stunden angegeben, wir waren am Samstag nach 3 Stunden draußen.


    Lohnt sich ein Besuch? Auf jeden Fall, denn das ist schon ein Spektakel, was sie da auf die Bühne gebracht haben und auch das Themeing im Saal: Wow. Das ist schon Premium Entertainment, allerdings auch zu einem Premium Preis, den ich aber hier gerne gezahlt habe. Ich persönlich bin mit dem Sprachmix nicht ganz glücklich und hätte Dialoge auf Deutsch, Songs auf Englisch bevorzugt, aber das ist halt Geschmackssache. Und man sollte sich vielleicht einigen, ob die Darsteller Christian nun "Christian" oder "Kristschiän" nennen 😅


    Gesessen haben wir in meiner Lieblingsreihe (auch schon vor dem Moulin Rouge Umbau): Früher hieß sie Reihe 6, heute Sparkling Diamond und sie ist damit eine der teuersten Reihen im Dome. Da ist ein open bar Ticket bereits inklusive, mit dem Unterschied, dass man in dieser Reihe (solange die Vorstellung nicht läuft), zusätzlich auch im Saal bedient wird. Da klappen die Abläufe zwar noch nicht so ganz (Bestellungen werden nur halb ausgeführt. Nach der Pause wurde die Bestellung zwar aufgenommen, hat uns aber nicht mehr erreicht, bevor das Licht wieder ausging), aber zwei Drinks habe ich an den Bars bekommen, einen im Saal... das passt schon von der Menge her für mich, aber noch ist hier vor allem die Idee Premium, die Ausführung derzeit nicht so ganz.


    BB hat hier was echt tolles auf die Beine gestellt und auch, wenn es noch nicht überall ganz rund läuft, drücke ich die Daumen, dass die Zuschauer darauf anspringen. Wir werden sicher den ein oder anderen Wiederholungsbesuch machen, wenn auch nicht so oft, wie zu Bodyguard Zeiten... Premium Preise 🙈

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  • Ich finde eigentlich die Preise durchaus fair, gerade unter der Woche, für das was man da allein optisch geboten bekommt. Habe das Stück noch nicht gesehen, aber im Vergleich zur Stage scheint es bei MR wirklich ein Event zu sein, was nicht nur behauptet, dass es ein Premiumprodukt ist.

  • Ich kann voll zustimmen das es auch deutliche Unterschiede gibt zwischen Christian von Tobias B. und Riccardo C.


    Stimmlich beide gut bis sehr gut, aber irgendwie nimmt man Riccardo den verliebten Autoren ned ganz ab. Da gefiel mir Tobias Bieri etwas besser. Auch hat dieser eine tolle Komik und eine ganz andere Präsenz. Dennoch beide sehr gut.


    Sophie Berner hat mich nach Marina M. am Nachmittag geflasht. Diese rauchige dunkle Stimme genial.


    Ich finde es gut das einige der Songs deutsch sind. Der Wechsel im Refrain viel selten auf nur bei Come what may.


    Das trägt doch sehr zum Verständnis der Figuren bei, auch wenn diese recht eindimensional bzw etwas überzeichnet gezeichnet sind.


    Krass auch der Sound oben (geniale Sicht und solider Sound) unten Mitte richtig Wumms und einen Bass wie früher bei WWRY. Der fehlte oben etwas.


    Alles in allem aber eine der neuen Highlights in D. Vor allem das eintauchen in die Szenerie im Saal ist....

  • War jetzt - im Hinblick auf Weihnachtsgeschenke - auch erstaunt, dass es wirklich so teuer ist. Da sind wir in der Preview besser weggekommen, ja. Allerdings sind das meiner Meinung nach jetzt eben die Preise, die die Stage auch aufwirft. Löwenkönig sprengt samstags mittlerweile die 200. Wir hatten mit 30% Rabatt immer noch 107 bei Mamma Mia an einem Freitag. Es ist halt generell schade, allerdings hoffe ich bei der BB auch wieder auf Rabattaktionen (die auch wirklich welche sind). Zur WM damals gab es zB echt gute Angebote, mal schauen ob/was da kommt.

  • Wie lange darf der MusicalDome eigentlich noch stehen bleiben. Das Areal vom Breslauer Platz zum Theater war ja nie schön aber so extrem unsauber wie die letzten Tage hab ich es noch nie erlebt. Da rinnte der Urin über den Platz und es stank erbärmlich.


    Schade find ich auch das man das Foyer zwar im Stile des Moulin Rouge versucht hat zu verschönern. Das ist aber nur in Teilen gelungen:


    TOP:

    - die Szenenbilder zum Fotografieren und in die Szene stellen

    - der Pianist

    - die heimeligen Tischlampen


    FLOP:

    - die unerträgliche Hitze im Foyer > allerorten sah man Menschen sich Luft zufächern

    - diese lieblos teils hingetackerten roten Stoffbahnen. - Da wäre mehr drin gewesen.

    Warum hat man hier nicht analog dem Bühnenbild mit duftigen Wolkengardinen und rotem Stoff gearbeitet?

    - schöner Blick über den Rhein weg

    - zu wenig Sitzgelegeheiten, Gäste sitzen auf dem Boden und auf den Stufen

  • - zu wenig Sitzgelegeheiten, Gäste sitzen auf dem Boden und auf den Stufen

    Wobei dieser Punkt ja seit jeher beim Musicaldome zutrifft. Dazu noch die viel zu enge Garderobe, da renne ich sogar bei Regen lieber kurz zum Parkhaus statt mir das abzutun.

  • Der Musicaldome bleibt wohl noch ein paar Jahre stehen, weil es alles von der Fertigstellung der Kölner Bühnen abhängig ist, da diese bis dahin im Staatenhaus (kommendes Gebäude von Mehr/BB)

    spielen.

    Das derzeitige angepeilte Datum ist irgendwann im März 2024, aber ist ja ein endlos Thema wie die Elbphilharmonie.


    Und nach der Fertigstellung kann ja dann erst mit dem Um- Bzw. Neubau im Staatenhaus begonnen werden.

  • Mir ist auch aufgefallen das Christian (Riccardo) einen anderen Mantel am Schluss anhat als Christian (Tobias).

    Mir hat letzterer besser gefallen weil er einfach dunkelblau war und nicht so ein "Kuhflecken"-Muster.


    Auch hat Satine nun in der Diamond-Szene nun ein blaues Kostüm an und nicht wie noch am Broadway ein rotes.

    Für die Szene gab es sogar jeweils Szenenapplaus - die ist so schlicht gemacht und dennoch schön.

  • Wir waren vorgestern zu einer Vorstellung von MOULIN ROUGE im Musical Dome Köln.

    Leider haben wir das Theater enttäuscht verlassen.

    Den ersten Akt würde ich nicht einmal als Musiktheater bezeichnen. Er ist eine weitgehend handlungsfreie und emotionslose Revue bei der ein Megamix aus beliebig zusammengesetzten Liedern den nächsten voranpeitscht,

    Im zweiten Akt kippt die Stimmung abrupt von plakativem Boulevardhumor zu großem Drama. La Traviata goes MTV.

    Was aber alleine deshalb schon nicht funktioniert, weil zwischen Berner und Greco keinerlei Funken fliegen.

    MOULIN ROUGE ist ein extrem aufwändig verpacktes Nichts.

  • kevin So ging es mir in NY auch. Wenn man ins Theater kommt schaut es einfach nur toll aus. Es war dann allerdings wie eine tolle Geschenkverpackung deren Inhalt aus Luftpolster besteht.

  • Einige, meist die erfolgreichen, Jukebox Musical haben doch eine Stroy.


    Mamma Mia

    We Will Rock You

    Fallen mir da spontan ein.

    "&Juliet" hat eine wunderbare Handlung.

    Also ich konnt auch bei "Moulin Rouge" eine Handlung feststellen.

    Kann die negativen Kommentare in keiner Weise nachvollziehen.

  • Muss auch sagen, dass ich die „Story“ auch bei Moulin Rouge jetzt nicht schlechter fand als die bereits oftmals diskutierte Story bei WWRY. Handlungstechnisch finde ich den zweiten Akt allerdings auch stärker. Geschmäcker sind eben verschieden, finds nur etwas hart das als „Nichts“ zu bezeichnen.

  • Na ja, ich habe es noch nicht gesehen, fände es auch echt schade, wenn es am Ende doch sehr seicht ist. Der Film gehört zu meinen All-time Favorites und hat ja rein aus filmwissenschaftlicher Sicht schon Geschichte geschrieben. Aber die Deutschen stehen auf Spektakel, was sie da offensichtlich bekommen und vielleicht ist es in dieser recht schwierigen Zeit doch genau die richtige Auszeit von den Alltagssorgen. Ein gutes Stück funktioniert auch auf einer leeren oder fast leeren Bühne, ob das bei MR so ist, kann ich persönlich noch nicht beurteilen, würde das aktuell aber auch eher anzweifeln. Auch weil man ähnliche Berichte schon von der Broadway Version lesen konnte.

  • Ein gutes Stück funktioniert auch auf einer leeren oder fast leeren Bühne, ob das bei MR so ist, kann ich persönlich noch nicht beurteilen, würde das aktuell aber auch eher anzweifeln.

    Du wirst bei MR auch nicht die Gelegenheit bekommen, es auf einer (fast) leeren Bühne zu erleben. :D

    Alles andere ist dann nur Spekulation.

  • Na ja, ich habe es noch nicht gesehen, fände es auch echt schade, wenn es am Ende doch sehr seicht ist. Der Film gehört zu meinen All-time Favorites und hat ja rein aus filmwissenschaftlicher Sicht schon Geschichte geschrieben.

    Ich mag den Film auch sehr, aber die Filmhandlung ist ja auch schon sehr, sehr seicht. Der Film wurde nicht wegen seiner dünnen Handlung zur Legende, sondern wegen des Designs, der Musik und des Status' als Gesamtkunstwerk. Ich denke, die Bühnenfassung kann da rankommen, auch wenn ich bisher nur Ausschnitte gesehen habe. Ich möchte als Zuschauer gut gemachte Unterhaltung auf der Bühne sehen, was der Film ja auch letztendlich ist. Die Zahl der Musicals, die auf einer leeren Bühne bestehen könnten, halte ich allerdings generell für sehr überschaubar.

  • Offensichtlich hast du meinen Post nicht verstanden, macht aber nichts...Man kann schon anhand eine Librettos einschätzen, ob es stark genug ist ohne viel Drumherum zu bestehen. Da ich das Libretto aber noch nicht kenne, kann ich es halt nicht einschätzen. Das hat nichts mit Spekulation zu tun, wenn man etwas fachliche Ahnung hat.

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